Diabetische Retinopathie: Definition, Entwicklung & Therapie

Entwicklung

Bei Vorliegen erhöhter Blutzuckerwerte über einen längeren Zeitraum kommt es zu einer Schädigung der Gefäßwände im gesamten Körper, darunter auch im Bereich der Netzhaut des Auges.
Man bezeichnet diesen Prozess als Mikroangiopathie. Die Gefäße werden dabei zunehmend brüchiger, sodass es letztlich zu punkförmigen Einblutungen in die Netzhaut kommt. Dieses Stadium wird auch als „nicht-proliferative Retinopathie“ bezeichnet.

Bestehen die schlechten Blutzuckerwerte weiter fort, kommt es vermehrt zu Durchblutungsstörungen der Netzhaut und damit zu einer Sauerstoff-Unterversorgung. Hierdurch wird die Bildung von neuen Blutgefäßen angeregt. Dies bezeichnet man als „proliferative Retinopathie“. Als Komplikation kann es zu Einblutungen in den Glaskörper kommen, was oft mit einer erheblichen Sehbeeinträchtigung einhergeht. Eine weitere Komplikationsmöglichkeit besteht im Ablösen der Netzhaut aufgrund der wuchernden Blutgefäße. Dies tritt zwar seltener auf, kann jedoch letztlich zur Erblindung führen.

Diagnosemöglichkeiten

  • Jährliche Augenhintergrundsuntersuchung
  • Fluoreszenzangiographie (Darstellung des Gefäßwachstums)

Therapie

  • Regelrechte Einstellung der Blutzuckerwerte!
  • Einhaltung eines niedrigen Blutdrucks – als Richtwert für jüngere Menschen gilt als Obergrenze ein Wert von 130/85 mmHg
  • Rauchen einstellen
  • Laserbehandlung der Netzhaut zur Verödung der sich neu bildenden Blutgefäße bei proliferativer Retinopathie
  • Kältebehandlung (Kryokoagulation) als Alternative zur Laserbehandlung, wenn diese nicht mehr möglich ist