Der Graue Star ist weltweit die häufigste Ursache für eine Erblindung. Während in den Entwicklungsländern etwa 17 Millionen Menschen eine Erblindung durch Katarakt droht, sind in den zivilisierten westlichen Staaten nur wenige betroffen. Allein in Deutschland werden jährlich über 400.000 Betroffene (rechtzeitig) operiert.
Dann wird die alte eingetrübte Linse in einer Routineoperation durch eine neue künstliche ersetzt. Einige Wochen nach dem Eingriff sieht der Patient – eventuell unterstützt durch eine Brille oder Kontaktlinsen – in der Regel wieder so gut wie vor Ausbruch der Erkrankung.
Grauer Star (Katarakt)
Der Graue Star ist eine Trübung der Augenlinse. Er kann angeboren sein, verletzungsbedingt oder durch bestimmte Medikamente verursacht. In aller Regel aber tritt der Graue Star im fortgeschrittenen Alter auf, weil sich die ursprünglich klare Linse im Laufe des Lebens ganz allmählich eintrübt. Die ersten Anzeichen sind zunehmende Lichtempfindlichkeit und abnehmende Sehschärfe.
Im weiteren Verlauf verlieren die Farben an Leuchtkraft, Konturen verwischen, der Seheindruck gleicht dem Blick durch eine Milchglasscheibe. Um den klaren Blick wiederzuerlangen, bedarf es einer Operation – eine medikamentöse Therapie gibt es nicht und auch andere Methoden wie z.B. Akupunktur können nichts bewirken.
Die Katarakt-Operation ist der am häufigsten vorgenommene chirurgische Eingriff in der gesamten Medizin, ist nachweisbar mit geringsten Risiken verbunden und in aller Regel sehr erfolgreich. Die Patienten können nicht nur wieder klar sehen, auch vorher bestehende Fehlsichtigkeiten sind reduziert oder gar behoben. Die Operation erfolgt heute zumeist ambulant, dabei wird die eingetrübte Linse unter örtlicher Betäubung mit Ultraschall zerkleinert und dann mithilfe eines Spül-Saug-Instruments entfernt (Phakoemulsifikation).
Die künstliche Linse (Intraokularlinse) wird in den Kapselsack implantiert. Der zur Linsenentfernung und Implantation erforderliche Hornhautschnitt ist so klein, dass er sich von allein wieder schließt, er muss nicht genäht werden. Bei der Bestimmung der optischen Wirkung der Kunstlinse wird die Fehlsichtigkeit der Patienten berücksichtigt, sodass sie nach der Operation nur noch eine leichte Lesebrille brauchen. Wenn ein Patient Wert darauf legt, gar keine Brille mehr tragen zu müssen, können auch Mehrstärkenlinsen implantiert werden.