Arthrose an Hände, Knie, Schultern oder Hüften – Ursachen, Symptome & Behandlung

Unter Arthrose versteht man einen Gelenkverschleiß, der meist durch Fehlbelastungen entsteht (beispielsweise bei O- oder X-Beinen), durch Übergewicht, oder aber auf eine andere Grunderkrankung – z.B. aus dem rheumatischen Formenkreis – zurückzuführen ist. Auch Stoffwechselstörungen wie Gicht, Chondrokalzinose oder gar ein Diabetes mellitus kommen ursächlich in Betracht.

Am Beginn des Prozesses stehen Defekte im Knorpelbereich der Gelenkflächen. Ab einem gewissen Ausmaß greifen diese auf den angrenzenden Knochen über und führen auch dort zu Umbauprozessen – es kommt zur Ausbildung von Knochenausläufern, sog. Osteophyten. Begleitend entsteht meist eine Entzündung der Gelenkhaut.

Am häufigsten sind Knie- und Hüftgelenke von diesem Krankheitsgeschehen betroffen. Eine Zunahme ist besonders ab dem 70. Lebensjahr zu beobachten.

Symptome

Als typische Symptome geben die Patienten Schmerzen und Steifigkeit in den betroffenen Gelenken an. Häufig lässt sich ein sog. „Anlaufschmerz“ beobachten: Die ersten Bewegungen beim Gehen nach längerer Ruhephase sind noch schmerzhaft, bessern sich aber nach einigen Metern.
Etwas abweichend hiervon werden die Symptome bei der rheumatoiden Arthritis beschrieben: Hier wird oft von einer Morgensteifigkeit berichtet, die auch noch nach mehreren Stunden und im „warmgelaufenen Zustand“ anhalten kann.

Diagnosemöglichkeiten

  • Beurteilung von Bewegungsumfang, Bandstabilität und Schmerzen der Gelenke
  • Röntgenuntersuchung
  • Blutuntersuchungen bei Verdacht auf Grunderkrankungen aus dem rheumatischen
  • Formenkreis

Nicht-medikamentöse Therapieansätze

  • Körperliche Belastungen im Hinblick auf die Arthrose reduzieren bzw. anpassen
  • Übergewicht und Bewegungsmangel reduzieren
  • Physiotherapie
  • Beseitigung von Muskeldefiziten, empfehlenswert: Radfahren und Schwimmen
  • Wasser- und Bädertherapie
  • Orthopädische Hilfsmittel wie Schuhaußen- oder -innenranderhöhung, Gehstützen, Bandagen oder Sitzerhöhungen

Medikamentöse Therapiemöglichkeiten

  • Schmerzmittel
  • Nicht-steroidale Antirheumatika
  • Gelenkinjektionen mit Cortisonpräparaten in entzündlichen Phasen
  • Knorpelaufbaupräparate
  • Injektion von Hyaluronsäure als „Gelenkschmiere“

Operative Therapieansätze

  • Arthroskopie (Gelenkspiegelung) mit der Möglichkeit, Gelenksplitter auszuspülen und die Gelenkflächen zu glätten
  • AbrasionsArthroplastik: Hier wird im Rahmen der Arthroskopie die oberste Knochenschicht angefräst. Hierdurch werden Reparaturvorgänge und damit die Neubildung des Gelenküberzugs angeregt. Die Belastbarkeit des Knorpels ist jedoch nur gering.
  • Umstellungsosteotomie bei Fehlstellungen, z.B. bei O- oder X-Beinen
  • Totalendoprothese (Gelenkersatz) bei weit fortgeschrittener Arthrose
  • Arthrodese (Gelenkversteifung): Sie wird durchgeführt, wenn eine Gelenkinstabilität zu erwarten ist. Die Beweglichkeit im betroffenen Gelenk ist damit vollständig erloschen.

Vorbeugung

Es sollte darauf geachtet werden, gezielt Muskeltraining zu betreiben. Überlastungen sollten unterbleiben. Gelenkfehlstellungen müssen frühzeitig behandelt werden. Hierbei ist u.a. die Früherkennung von Hüftfehlstellungen bei Säuglingen mittels Ultraschall unerlässlich.